Der schwierigste Teil für Anfänger ist das Reizen vor dem eigentlichen Spiel. Um den Spielwert zu ermitteln, geht jeder Spieler zu Beginn erst einmal alle Varianten durch, welche Spiele er riskieren kann. Anschließend ermittelt er seine persönliche Grenze. Das Reizen selbst läuft nach einem vorgegebenen Reglement ab: Das erste Gebot macht die Mittelhand an die Vorhand. Diese passen oder höher reizen. Sobald Vor- oder Mittelhand gepasst haben, kann Hinterhand entweder höher reizen oder ebenfalls passen.
Wozu reizen?
Das Reizen lässt sich mit einer Versteigerung vergleichen. Es geht darum, den Alleinspieler zu ermitteln, der auch die beiden abgelegten Karten, den sogenannten Skat erhält. Das Ziel der Spieler besteht darin, das Alleinspiel so billig wie möglich zu bekommen. Spieler, die ein ausreichend gutes Blatt, also Buben und hohe Farbkarten, versuchen natürlich, Alleinspieler zu werden, um die Punkte gutgeschrieben zu bekommen. Falls sie das Spiel verlieren, bekommen sie jedoch die doppelte Zahl an Minuspunkten.
Maximalen Reizwert ermitteln
Der Spielwert dadurch berechnet, indem der Reizfaktor mit dem Grundwert multipliziert wird. Der Grundwert beträgt für ein Farbspiel mit Karo neun, für ein Farbspiel mit Herz zehn, für ein Farbspiel mit Pik elf und für ein Farbspiel mit Kreuz 12.
Etwas komplizierter wird die Bestimmung des Reizfaktors. Entscheidend dafür ist, welche Trumpfkarten vom Kreuzbube ausgehend in einer Reihenfolge in der Hand haben oder eben nicht. Falls der Spieler den Kreuzbuben in der Hand hält, spielt er „mit“ Spitzen, wenn er fehlt, hat der Spieler ein Spiel „ohne“ Spitzen. Falls der Spieler alle Karten einer Farbe in der Hand hält, kann er theoretisch mit elf Spitzen reizen. Zur Zahl der Spitzen wird beim Reizen eine Eins für ein einfach gewonnenes Spiel addiert. Der mögliche Reizwert liegt also in einem Bereich zwischen 18 für ein Karospiel mit einer Spitze und 84 für ein Kreuzspiel mit sieben Spitzen.
Geben, hören, sagen
Das Reizen erfolgt direkt nach dem Geben, also dem Verteilen der Karten. In Zusammenhang mit dem Reizen sprechen Skatspieler auch von sagen und hören. Damit ist gemeint, dass der sagende Spieler dem Hörenden so lange mögliche Spielwerte nennt, bis entweder der sagende oder der hörende Spieler passt. Der erste sagende Spieler ist immer die Mittelhand, der erste Hörende grundsätzlich die Vorhand. Sobald einer der beiden gepasst hat, wird die Hinterhand zum sagenden Spieler und der übrige Kontrahent zum Hörenden.
Darum sollte vorsichtig gereizt werden
Die Spieler sollten sich beim Reizen vorsichtig nach oben tasten. Denn der Alleinspieler muss ein Spiel ansagen, das mindestens den Wert hat, der beim Reizen als höchste Zahl genannt wurde. Wer das Spiel also beispielsweise ohne oder mit einer Spitze mit einem Wert von 18 erhält, hat alle Möglichkeiten für Farbspiele offen, weil alle Farben mindestens den entsprechenden Wert haben. Reizt ein Spieler in diesem Fall dagegen bis 24, ist er gezwungen, ein Kreuzspiel zu machen, weil diesen Wert mit oder ohne Spitze keine andere Farbe erreicht. Ratsam ist ein möglichst günstiger Einstieg außerdem wegen des Skats. Welche Karten darin liegen, lässt sich kaum abschätzen. Es kann also durchaus sein, dass sich durch diese beiden Karten eine Option ergibt, die wesentlich höhere Chancen auf den Sieg verspricht, als das ursprünglich geplante Spiel.
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